Montag, 14. Dezember 2009

Kalimpong

Am nächsten Tag brechen wir bereits um 5.30 Uhr auf, um noch vor der Hauptverkehrszeit aus der Stadt zu kommen. Es geht weiter Richtung Norden. Kalimpong ist zwar nur 65 km von Siliguri entfernt, aber wir brauchen dafür zweieinhalb Stunden. Nördlich von Siliguri geht es durch dichte Wälder, dann geht es entlang des Teesta River aufwärts. Die Straßen werden kontinuierlich schlechter. Leider ist es recht neblig und die Sicht ist schlecht. Trotzdem genieße ich die Fahrt durch die Berge.


In Kalimpong kommen wir im Guesthouse einer alten schottischen Schule unter. Nach einer Frühstückspause geht es weiter, in ein Dorf in den Bergen. Die Straße wird noch schlechter. Schließlich endet sie, und wir legen die letzten Kilometer zu Fuß zurück, es geht jetzt steil bergab. Die Umgebung ist beeindruckend, ebenso die Art und Weise, wie die Menschen hier leben. Zwar gibt es ein Wasserleitungssystem und Strom, aber die Landwirtschaft ist hier mühselig und die Wege weit.





Von einem Dorf kann auch nicht wirklich die Rede sein, die Häuser liegen weit verstreut im Wald und sind nur durch schmale Bergpfade miteinander verbunden. Wir können uns nicht dagegen wehren, dass man uns zum Mittagessen einlädt, müssen jedoch bald wieder aufbrechen, da es über vier Stunden dauern wird, bis wir wieder in Kalimpong sind.

Dort verbringen wir die nächsten beiden Tage. Die Gegend ist bekannt für einige Schulen, die aufgrund des recht angenehmen - und im Winter recht kalten - Klimas schon während der britischen Kolonialzeit hier entstanden sind. Der Bekannte, mit dem ich unterwegs bin, ist hier aufgewachsen und trifft an jeder Ecke alte Freunde. Er zeigt mir eine Fabrik, in der Papier von Hand hergestellt wird und auch das hiesige Krankenhaus. Ich finde auch das Wasserleitungssystem sehr interessant.










Auf dem Campus der alten Schule, auf dem wir wohnen, steht auch eine riesige Kirche, die so gar nicht in diese Welt zu passen scheint. Als wir dort in den Gottesdienst gehen, fällt mir sofort das Klavier auf, das in einer Ecke steht. Ich frage anschließend, ob ich spielen darf, und sie schließen es mir auch gerne auf - leider ist das Instrument in einem so desolaten Zustand, dass ich lieber nur ein Foto mache und dann den Deckel schnell wieder zuklappe. Schade.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen