Nirmala, seine Frau und auch eine ehemalige Klassenkameradin, begrüßt mich herzlich. Ein Freund kommt vorbei und sagt, wir sollten froh sein, dass wir gut vom Flughafen zurückgekommen sind, die Lage in der Stadt spitze sich zu. Eigentlich wollten Vincent und Nirmala schon morgens in das Dorf von Nirmalas Eltern aufbrechen, aber die Lage ich nicht sicher. Nancy, ihre Tochter, ist jedoch schon die ganze Woche bei den Großeltern, deshalb fahren wir schließlich doch los. Ich muss mehrmals versichern, dass ich auch in einem entlegenen Dorf klarkommen werde – was auch immer mich dort erwartet – bitte aber darum, Trinkwasser mitzunehmen.
Wir laden das Auto voll und nehmen aber nicht die Hauptstraße, sondern eine Huckelpiste, um aus der Stadt zu kommen. Nach einigen Kilometern halten wir an; Nirmalas Bruder holt etwas Asche vom Straßenrand und schmiert sie über das „AP“ auf dem Nummernschild. Es wird durch ein „TG“ ersetzt und soll uns unnötigen Ärger ersparen. Beim Weiterfahren sehen wir immer wieder brennende Autoreifen auf der Straße liegen und qualmende Aschehaufen, können aber daran vorbeifahren. Direkt vor uns wird kurz darauf ein LKW an den Rand gewunken, wir dürfen passieren. Kurz bevor wir in den Dschungel fahren finden wir noch eine Tankstelle, die wohl wegen des verschobenen zweiten Streiktages – eigentlich geplant für den 25.12., aber einige Christen konnten die Telangana-Führer dazu bewegen, ihn wegen Weihnachten auf den 26.12. zu verschieben – wieder offen hat.
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Gegen 19.00 Uhr erreichen wir schließlich das Dorf, in dem Nirmala aufgewachsen hat. Das Badezimmer hat etwas von Sola. Essen darf ich als Gast zuerst und allein und wehre mich recht erfolgreich gegen bergeweise Reis und drei mal Nachschlag. Die Kirche liegt direkt neben dem Haus, der Gottesdienst wird bis Mitternacht dauern, aber ich schaue nur für einige Minuten vorbei, so weit her ist es mit meinem Telugu dann doch nicht. Ich bekomme das beste Zimmer zugewiesen. Es ist unerträglich warm und stickig hier drin, das Moskito-Coil beißt in den Augen und vor der „Tür“ quietscht das Küken, das ich gerade rausgeschmissen habe. Definitiv ein ungewöhnliches Weihnachten.
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Am nächsten Tag ist es um 9.00 Uhr schon zu warm, um in der Sonne zu sitzen. Gegen Mittag wollen wir dann zum Weihnachtsgottesdienst in ein Nachbardorf fahren, aber das Autoschloss lässt sich nicht öffnen. Dem Pastor gelingt es schließlich, die Tür irgendwie zu öffnen, es ist natürlich schon zu spät und als wir schließlich ankommen, ist der Gottesdienst in dem anderen Dorf schon in vollem Gange. Wir dürfen draußen neben der Kirche auf den obligatorischen Plastikstühlen Platz nehmen. Alle anderen dürfen der Reihe nach auf Telugu predigen. Ich habe anschließend die Ehre, den Christmas-Cake anzuschneiden. Anschließend lädt uns ein Gemeindemitglied noch zum Essen ein.
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Weil am 27.12. noch ein wichtiges muslimisches Fest ist und die Muslime in Hyderabad sehr maechtig, wird der zweite Streiktag ein weiteres Mal verschoben und wir koennen am 26.12. unbehelligt zurueck nach Hyderabad fahren.
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