... steht für Community Health and Development. Dahinter verbirgt sich ein 135-Betten Krankenhaus und eine medizinische Basisversorgung für die ca. 80 Dörfer rund um Vellore, 120 Stammesdörfer in den Hügeln sowie ärmere Viertel der Stadt. Ärzte und speziell ausgebildete Schwestern sowie Sozialarbeiter fahren in regelmäßigen Abständen dorthin, halten Sprechstunden ab, machen Hausbesuche, vermitteln Grundkenntnisse über Gesundheit und Hygiene sowie Förderung von Behinderten in der Gesellschaft etc und führen Vorsorgeuntersuchungen durch.
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Die indischen PJler sind für jeweils 2 Monate hier um zu lernen, ohne moderne Technik zu arbeiten – so gibt es zum Beispiel im Kreißsaal kein CTG, sondern nur Stethoskope und Hörrohre. Einer von ihnen, der gerade dort eingeteilt ist, schaut mich ganz entsetzt an, als ich erzähle, dass ich noch nie bei einer normale Geburt dabei war und sagt, er habe schon während des Studiums 20-30 Geburten geleitet, jetzt seien es so 10-15 pro Tag. Nun ja, praktische Ausbildung in Deutschland...
Die anderen internationalen Studenten haben von CHAD vorgeschwärmt. Ich glaube auch bald zu wissen, warum alle so begeistert waren – hier juckt es wirklich absolut keinen, ob man da ist oder nicht. Am ersten Tag bin ich mit in der Sprechstunde, allerdings hat der Arzt keine Zeit zu erklären und weil es nur Leute aus der Umgegend sind, läuft alles auf Tamil ab, so dass ich wirklich gar nichts verstehe. Anschließend ist ein Treffen, bei dem einige Todesfälle in der Klinik und der betreuten Region, darunter auch mehrere Suizide, der vergangenen Woche besprochen werden um zu schauen, wo es Versäumnisse gegeben hat, wie man so etwas in Zukunft rechtzeitig auffangen kann, und wo es Hinterbliebene gibt, die jetzt Hilfe brauchen.
Am nächsten Tag fahre ich zusammen mit einem Arzt und einem Intern mit in ein ärmeres, von Muslimen dominertes Viertel in Vellore. Einige Schwestern und Hebammen sind schon da, und nach und nach kommen etwas über 100 Frauen zur Schwangerenvorsorgeuntersuchung.
Da in CHAD wirklich absolut nichts los ist, nutze ich die Zeit, um ein bisschen zu lernen, mache den Freitag frei für ein verlängertes Wochenende in Mysore und freue mich schon auf die nächste Woche, wenn ich wieder in der richtigen Klinik sein werde.
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